„Dann bauen sie die uralten Trümmerstätten wieder auf und richten die Ruinen der Vorfahren wieder her. Die verödeten Städte erbauen sie neu, die Ruinen vergangener Generationen.“
Jesaja 61,4
Vier ältere Straßenjungen (Roman B., Sergei P., Roman S, Andrei A.) im Alter von 15 bis 16 Jahren lebten bereits ab 1998, nach dem Ende des Sommercamps auf Saaremaa, im Keller der Peeteli-Kirche. Ihre Erfahrung des Lebens auf der Straße war länger als das vieler anderer Kinder. Daher war es deutlich schwerer für sie, Regeln zu befolgen und sie waren nicht bereit, wieder in die Schule zu gehen. Doch auch sie brauchten Hilfe und Unterstützung. Wir trafen eine Vereinbarung, dass sie uns helfen würden, die Kirche für die Renovierung vorzubereiten und im Gegenzug würden wir sie mit Essen versorgen und sie könnten im Keller der Kirche leben. Obwohl der Keller kalt, feucht und dunkel war, waren die Jungen dankbar für diese Möglichkeit und sagten, es wäre ein sehr guter Ort zum Leben.
Nach der Rückkehr aus dem Sommercamp begannen die Jungen sofort damit, die zugemauerten Fenster der Kirche zu öffnen. Zu ihren Werkzeugen gehörten Brechstangen, große Hämmer, Spitzhacken und Schaufeln. Auch die Kinder des Tageszentrums halfen ihnen, die jüngsten waren dabei elf Jahre alt. Manchmal blieben sie über Nacht im Kirchensaal, da dieser aufgrund der nun offenen Fenster bewacht werden musste. Neben den Jungen lebte auch ein Obdachloser, Sergei Korobkin, welcher aus dem Gefängnis entlassen worden war, im Keller der Kirche. Er half dabei, Mahlzeiten für die Jungen und die Kirche für die Renovierung vorzubereiten.